11.12.2024 09:03 Uhr

"Wir wachsen beim Padel und beim Tennis"

Best Practice – Barrier Tennis-Club

Foto: BarrierTennis-Club, Platzbau: Padello GmbH

Mit einer klaren Vision und dem Mut zur Veränderung hat der Barrier Tennis-Club gemeinsam mit dem TNB-Partner Padello einen Meilenstein gesetzt: den Bau von zwei Padel-Courts. Diese Investition ist nicht nur ein sportliches Highlight, sondern auch ein echter Wachstumsmotor für den Verein. Mit dem Fokus auf ein „faszinierend familiäres“ Clubleben und der Verschmelzung von Tennis und Padel wurde eine Gemeinschaft geschaffen, die aufblüht und neue Mitglieder anzieht. Wie dieser Wandel gelang und welche Herausforderungen dabei gemeistert wurden, verrät Erik Trümpler, 2. Sportwart des Vereins, im Gespräch.

Was waren die Beweggründe für Euch als Verein, Padelcourts zu bauen?

Wir hatten uns vor etwa zehn Jahren das erste Mal mit dem Thema befasst und die Entwicklung seither im Blick. Einige unserer Mitglieder waren bereits Padel-infiziert und erfolgreich in Deutschland unterwegs. Anlässlich unserer Neuausrichtung des Vereins seit 2020 auf, faszinierend familiär’ haben wir die Pläne intensiviert, sodass wir die 2 Außencourts zum 50-jährigen Jubiläum im Jahr 2022 einweihen konnten. Dafür musste unser jahrzehntelanger Tennis-Trainerplatz weichen - der Schritt zum Padel als zusätzliches Angebot im Gesamtverein war aber genau der richtige.

 

Wie habt Ihr den Bau finanziert?

Zunächst einmal haben wir über den Kreissportbund Fördergelder für die Bestandsentwicklung beim Landessportbund beantragt. Da bekanntermaßen die Fördertöpfe und somit auch die Höhe der Fördersummen bei Beantragung unklar sind, haben wir den Bau der Plätze über einen Kredit bei der Sparkasse finanziert.  

 

Wie lief die Umsetzung/Bauphase? Gab es unerwartete Schwierigkeiten?

In der ursprünglichen Planung hatten wir die Fundamentfläche sowie die Abmaße falsch berechnet, so dass hier ein Mehraufwand nötig war.

Zusätzliche Dinge wie Licht oder die Gestaltung des „Drumherums“ waren zu Beginn zwar geplant, mussten aber während der Bauphase angepasst werden und auch die Koordination der einzelnen Gewerke war nicht immer leicht.

 

Wie war die Resonanz der Mitglieder auf diese Investition?

Von Anfang an stand ein Großteil der Vereinsmitglieder hinter unserem Vorhaben, unseren Verein mit einem Mix aus Tennis und Padel in die Zukunft zu führen. Wir sind für diese Offenheit sehr dankbar. Gleichzeitig war angesichts der Mitgliederentwicklung der Vorjahre klar: Wir müssen etwas tun. Padel war ein wichtiger Baustein unseres Projekts, unseren BTC ,faszinierend familiär’ aufzustellen.

 

Hat sich Eure Mitgliederstruktur dadurch verändert? Neumitglieder, Altersstruktur, Gemeinschaft, ...

Absolut. Wir haben nicht nur den Negativtrend gestoppt, sondern schießen mit unserer Mitgliederentwicklung förmlich durch die Decke. Von knapp über 300 Mitgliedern liegen wir am Jahresende bei deutlich über 500 und sehen noch längst kein Ende - dafür müssen wir natürlich den nächsten Schritt gehen, was Kapazitäten und wetterunabhängige Spielmöglichkeiten angeht. Padel begeistert bei uns vor allem die Altersgruppe zwischen 25 und 50, aber mit unseren sieben Jugendgruppen im Training, darunter ein Nationalspieler und eine Nationalspielerin, sind wir hier auch erfolgreich unterwegs. Und die Senioren, die dabei sind, sind es bei jedem Wetter. An fast jedem Wochentag bieten wir unseren Mitgliedern etwas an, vom After Work bis zum Happy Weekend, dazu Veranstaltungen wie Americano-Turniere. Seitdem wir Padel im Verein haben, ist es wieder ,In‘,  Mitglied im BTC zu sein, das Vereinsleben blüht wieder auf.

 

Geht Tennis und Padel Hand in Hand oder sind das zwei völlig separate sportliche Bereiche?

Wir haben uns bewusst dazu entschieden, Padel als zusätzliches Angebot des Vereins aufzubauen, also keine Extra-Sparte zu gründen. Das erhöht die Durchlässigkeit und das Miteinander. Etliche Mitglieder sind auf beiden Courts (also Tennis und Padel) unterwegs und manche treffen sich beim Padel nach 40-jähriger Mitgliedschaft erstmals auf einem Court. Was uns besonders freut: Wir wachsen beim Padel und beim Tennis.

 

Wenn Ihr zurückblickt, was für ein Fazit könnt Ihr für den Verein ziehen?

Padel begeistert, die Padel-Courts werten unsere Anlage auf und Padel verbindet. Die Investition hat sich zu 100% gelohnt. 

 

Würdet Ihr anderen Vereinen einen Padelplatzbau empfehlen? Falls ja, warum.

Ja. Allerdings mit dem klaren Wissen, dass sich der Erfolg nicht von alleine einstellt. Das ist Arbeit, viel Arbeit, die am besten von einem Team geleistet wird. Präsenz, Herzblut und Vorbilder sind weitere Zutaten, um Padel zu integrieren und als Wachstumsmotor zu etablieren.

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